Reglement des Zentralgefängnisses (341.2.21)
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    Reglement des Zentralgefängnisses

    Reglement des Z entralgefängnisses vom 6. Jul i 1993 Der Staatsrat des Kantons Freiburg gest ützt auf di e Art ikel 128 und 130 des Geset zes vom 22. Novem ber 1949 über di e Geri cht sorgani sat ion; gest ützt auf di e Art ikel 23 und 24 des Einführungsgeset zes vom 9. Mai
    1974 zum St rafgeset zbuch; auf Antrag der Justiz-, Polizei- und Militärdirektion, beschliesst:
    1. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN

    Art. 1 Zweckbest immung des Gefängni sses

    Das Zent ral gefängni s (Gefängni s) di ent dem Vol lzug der: a) Unt ersuchungshaft (ei nschl iesslich der Si cherhei tshaft und der Ausl ieferungshaft );
    b) Haft strafen und kurzen Gefängni sst rafen;
    c) Frei hei tsst rafen in Form des t agewei sen Vol lzugs und der Hal bgefangenschaft ; d) Freih eitsstrafen in Fo rm der Halb freih eit;
    e) Einschl iessungsst rafen für Jugendl iche.
    f) Haft im Berei ch des Ausl änderrecht s.

    Art. 2 Gel tungsberei ch des R eglem ent s

    1 Di e B estimmungen di eses R eglem ent s gel ten für al le in Art ikel 1 Bst. a – e aufgeführt en Vol lzugsart en.
    2 Di e besonderen B estimmungen, insbesondere des St rafgeset zbuches (St GB) und des Konkordat s über den St raf- und M assnahm envol lzug an Erwachsenen und jungen Erwachsenen i n den west schwei zeri schen Kant onen und i m Kant on Tessi n (K onkordat ), bl eiben vorbehal ten.

    Art. 3 Trennung der Gefangenen

    Jugendl iche und Erwachsene, Frau en und M änner sowi e Unt ersuchungs- und St rafgefangene si nd zu t rennen.

    Art. 4 Recht e und Pfl ichten der Gefangenen

    a) Rechte
    1 Di e Gefangenen haben Anspruch auf ei ne korrekt e und m enschenwürdi ge Behandl ung.
    2 Ihre R echt e dürfen nur sowei t beschränkt werden, al s es der Vol lzugszweck und di e Anst altsordnung erfordern.
    3 B eschränkungen m üssen i n ei nem angem essenen Verhäl tnis zum verfolgten Zweck stehen.

    Art. 5 b) Pfl ichten

    1 Di e Gefangenen haben di e B estimmungen di eses R eglem ent es und di e einschl ägigen W eisungen zu befol gen.
    2 Si e haben den al lgem einen ode r besonderen Anordnungen Fol ge zu leisten und sind der i n di esem R eglem ent vorgesehenen Disziplinarordnung unterstellt.
    3 Wenn sie ab sich tlich o der g robfahrlässig Sch äden o der Massn ahmen verursachen, di e Kost en nach si ch zi ehen, sind sie dem Gefängni s gegenüber zu Schadenersat z verpfl ichtet. Di e geschul det e Ent schädi gung kann vom Verdi enst anteil oder vom persönl ichen Gut haben des Gefangenen abgezogen werden.
    2. PERSONAL

    Art. 6 Di rekt or

    1 Dem Zent ral gefängni s st eht ei n Di rekt or vor.
    2 Der Di rekt or sorgt für ei nen gut en B etrieb des Gefängni sses, für die Aufrecht erhal tung von Sicherhei t und Ordnung sowi e für ei ne korrekt e Behandl ung der Gefangenen.
    3 Er erl ässt Weisungen, di e der Si cherhei ts- und Just izdirekt ion zur Genehm igung zu unt erbrei ten si nd. Er t rifft al le Ent schei de, die nicht einem anderen Organ vorbehal ten si nd.
    4 W icht ige Vorkom mnisse m eldet er unverzügl ich der Sicherhei ts- und Just izdirekt ion sowi e gegebene nfal ls dem für di e Anordnung der Unt ersuchungshaft zust ändi gen R icht er.

    Art. 7 Übri ges Personal

    1 Zum Personal gehören di e Aufseher und Aufseheri nnen sowi e das Verwal tungs- und das B etriebspersonal . Di e Si cherhei ts- und Justizdirektion bezeichnet einen Stellvertreter des Direktors.
    2 Die Sicherheits- und Justizdirekti on bezeichnet eine n Gefängnisarzt und auf Vorschl ag der zust ändi gen kirch lichen B ehörden ei nen kat hol ischen und einen reform ierten Geistlichen sowi e gegebenenfalls Vertreter anderer Religionen als Anstaltsseelsorger.
    3 Di e Seel sorge i st i n Überei nst immung m it dem Geset z über di e Bezi ehungen zwi schen den Ki rchen und dem St aat auszuüben.
    3. AUFNAHME DER GEFANGENEN

    Art. 8 Mitteilungen

    Di e B ehörde, di e ei ne Inhaft ierung anordnet , hat der Di rekt ion des Gefängnisses (Direktion) ihre En tscheide und allfällige für den Gefangenen geltende Besonderheite n im Vollzugssystem schriftlich mitzu teilen . Au snahmsweise k ann sie ih re En tsch eid e mündlich mitteilen ; diese m üssen an sch liessen d sch riftlich bestätig t werd en.

    Art. 9 Ein trittsfo rm alitäten

    1 Jed er Neu eintritt ist im In sassen register ein zutrag en m it d em Verm erk der Personal ien des Gefangenen, des Ei nw eisungsgrundes, des Zei tpunkt es des Eintritts sowie der Behörde, die die Inhaftierung angeordnet hat.
    2 Ist der Neuei ntretende krank oder verletzt oder bestehen Zweifel an sei ner Haft erst ehungsfähi gkei t, so wi rd der Gefängni sarzt hi nzugezogen.
    3 In der Regel findet innert 48 Stunden ein Eintrittsgespräch m it dem Di rekt or st att, ausser wenn der Ge fangene i m Genuss des t agewei sen Strafvol lzugs oder des Vol lzugs i n Fo rm der Hal bgefangenschaft oder der Halb freih eit steh t.

    Art. 10 Inform ation

    1 Jedem Gefangenen si nd auf Verl angen di eses R eglem ent und die einschl ägigen W eisungen auszuhändi gen.
    2 Frem dsprachi gen Gefangenen i st auf Verl angen ei n M erkbl att abzugeben, in dem auf i hre wi cht igsten R echt e und Pfl ichten und auf den Betriebsabl auf des Gefängni sses hi nge wi esen wi rd. Das M erkbl att hat soweit möglich in der Mu ttersp rach e d er Gefangenen, ansonst en i n ei ner ihnen gel äufi gen Sprache abgefasst zu sei n.

    Art. 11 Eintrittskontrolle

    1 Bei Eintritt des Gefangenen werden dessen Effekten kontrolliert. In der Regel wi rd der Gefangene ei ner Du rchsuchung unt erzogen. Hi erbei findet Art ikel 24 Abs. 2 und 3 Anwendung.
    2 Die Direktion bezeichnet die Gegens tände, die in die Zelle mitgenom men werden dürfen. Erlaubt sind insbes ondere Utensilien zur Körperpflege, Ersat zwäsche, R auchwaren, Lekt üre, Schrei bm ateri al, der Eheri ng, eine Uhr, Andenken sowi e Gegenst ände, di e dem Gefangenen zur Beschäft igung oder Frei zei tbetätigung di enen. Der Art ikel 39 und di e vom zuständigen Richter für Unters uchungsgefangene erteilten W eisungen bleiben vorbehal ten.
    3 M edikam ente werden dem Ge fangenen abgenom men und nur auf ärztliche Anordnung verabreicht.
    4 Gel d ist gegen Qui ttung zu hinterl egen. Der Gefangene kann für berech tig te Au sgaben über sein Geld verfügen. Auf Verl angen wi rd i hm sein Ko ntostan d m itg eteilt.
    5 Die im Genuss eines erleichterten Strafvol lzugs st ehenden Gefangenen dürfen i hr Gel d behal ten.

    Art. 12 Invent ar

    1 Üb er die abgenommenen Effek ten wird ein In ventar erstellt. Dieses so wie im nachhi nei n erfol gende Änderungen si nd vom Gefangenen zu unterzeichnen. Auf Verlangen ist ihm ein gegengezeichnetes Doppel auszuhändi gen.
    2 Di e R ückgabe der abgenom menen Gegenst ände erfol gt gegen Qui ttung bei der Ent lassung.
    4. INNENDIENST UND ARBEIT

    Art. 13 Zelle

    1 Di e Unt ersuchungsgefangenen verf ügen i n der R egel über eine Einzelzelle.
    2 Jeder Gefangene i st für Ordnung und Sauberkei t in sei ner Zel le verantwortlich. Für Schaden, die er am Mobiliar oder an der Einrichtung verursacht, haftet er gem äss Artikel 5 Abs. 3 di eses R eglem ent es.

    Art. 14 Kl eidung

    1 Di e Gefangenen t ragen i hre ei genen Kl eider.
    2 Hat ei n Gefangener nicht genügend Le ibwäsche, m uss er di e M ögl ichkei t haben, zusät zliche zu erhal ten.

    Art. 15 Ruhe

    Den Gefangenen i st es unt ersagt , di e anderen Gefange nen während der Erhol ungszei t und di e R uhe i n der Anst alt insbesondere abends, nacht s und am Sonnt ag zu st ören.

    Art. 16 Arb eit

    a) Gefangene i m St rafvol lzug
    1 Di e Gefangenen i m St rafvol lzug können zur Arbei t angehal ten werden.
    2 Es i st ihnen erl aubt , si ch sel ber ei ne i n der Anst alt zu verri cht ende angem essene Arbei t zu beschaffen. Di ese m uss i m R ahm en der Gefängni sordnung l iegen. M achen si e von di eser M ögl ichkei t kei nen Gebrauch, so kann i hnen ei ne Arbei t zugewi esen werden.
    3 B eschäft igungen ausserhal b der Anst alt si nd nur zul ässi g, wenn und sowei t di e zur Arbei t verpfl ichteten Gefangenen i hre Zust immung geben und kei ne Fl ucht gefahr best eht .

    Art. 17 b) Gefangene i n Unt ersuchungshaft

    1 Unt ersuchungsgefangene können ni cht zur Arbei t verpfl ichtet werden.
    2 Auf Verl angen dürfen si e si ch ei ne i n der Anst alt zu verri cht ende angem essene Arbei t beschaffen. Di ese m uss i m Rahm en der Gefängni sordnung l iegen und vom zust ändi gen R icht er genehm igt sei n.

    Art. 18 c) Verdi enst anteil und Lohn

    1 Gefangene erhal ten für di e i hnen zugewi esene Arbei t einen Verdi enst anteil gem äss den Art ikeln 376 ff. St GB . Im übri gen si nd di e Entscheide der westschweizeris chen Konferenz der für das Gefängni swesen zust ändi gen kant onal en B ehörden si nngem äss anzuwenden.
    2 Den Lohn für andere Arbei ten dürfen di e Gefangenen behal ten.

    Art. 19 Mahlzei ten

    1 Jeder Gefangene erhäl t pro Tag drei M ahlzei ten.
    2 Der für d ie Kü che v eran two rtlich e Au fseh er erstellt wö chentlich ein en ausgewogenen Menüplan. Allfällige Ä nderungen sind auf dem Plan zu verm erken.
    3 Den Gefangenen i st es unt ersagt , M ahlzei ten von aussen zu bezi ehen.

    Art. 20 Besondere Verpfl egung

    Anspruch auf ei ne besondere Nahr ung haben auf Verl angen i nsbesondere:
    a) die Gefangenen, die auf är ztliche Anordnung eine Spezialkost benötig en;
    b) die Gefangenen, di e aus rel igiöser Überzeugung gewi sse Verpfl egungsvorschri ften befol gen.

    Art. 21 Privateinkäufe

    Für Ei nkäufe i m Ki osk der Anst alt sowi e für auswärt ige Ei nkäufe gel ten die Anordnungen der Di rekt ion.

    Art. 22 Medikam ente, Al kohol , Drogen

    1 Der Genuss und der B esitz von nicht verordnet en Medikam enten, alkohol ischen Get ränken, Drogen und anderen St offen m it ähnl icher Wirkung si nd verbot en.
    2 Die Ab gabe ärztlich verordneter Med ikamente wird überwach t.

    Art. 23 Hygiene

    1 Jeder Gefangene hat die Hygiene vorschriften zu beachten und sich täg lich , namentlich beim Au fsteh en, zu wasch en.
    2 Er hat m indest ens ei nm al pro W oche di e Duschen zu benüt zen. Di ese stehen i hm zu den von der Di rekt ion fest geset zten Zei ten zur Verfügung.

    Art. 24 Kont rol len, Durchsuchungen

    1 Die Durchsuchung von Gefangenen ist erlaubt. Dies gilt ebenfalls für deren persönl iche Effekt en und di e Zel len.
    2 Di e Lei besvi sitationen si nd von ei ner Person gl eichen Geschl echt s in einem separat en R aum vorzunehm en.
    3 Besteht der Verdacht , dass unerl aubt e Gegenst ände oder St offe i n di e Anst alt gebracht worden si nd, so können di e Gefangenen einer Unt ersuchung unt erzogen werden, di e auch die intimen Körperpart ien um fasst . Di ese Unt ersuchung m uss durch ei nen Arzt oder durch medizinisches Personal vorgenom men werden.
    4 B ei Verdacht auf Genuss von Drogen oder Al kohol können di e Anal yse

    Art. 25 Besondere Si cherhei tsmassnahm en

    1 B esteht bei ei nem Gefangenen ei ne erhöht e Fl ucht gefahr oder der Verd ach t, dass er b eab sich tig t, Gewalt an zuwen den, sich ab sich tlich zu verl etzen oder Gegenst ände zu beschädi gen, so können i hm gegenüber besondere Si cherhei tsmassnahm en get roffen werden.
    2 Als besondere Sicherheitsm assnahm en gelten nam entlich:
    a) der Ent zug von Gebrauchs- oder Ei nri chtungsgegenst änden;
    b) die Unt erbri ngung i n ei ner dafür ei ngeri cht eten Zel le (Sich erheitszelle);
    c) ein peri odi scher Zel lenwechsel .
    3 Di ese M assnahm en werden so l ange al s nöt ig angewendet .
    5. GESUNDHEITSFÜRSORGE

    Art. 26 Bewegung i m Frei en

    1 Di e Gefangenen, di e kei ner be rufl ichen Tät igkei t ausserhal b des Gefängni sses nachgehen, erhal ten die Ge legenhei t, sich t äglich m indest ens eine St unde i m Frei en aufzuhal ten.
    2 Di e Trennung der verschi edenen Ka tegori en von Gefangenen (vgl . Art .
    3) gilt ebenfalls für die Bewegung im Freien.
    3 Gefangene, bei denen Flucht gefahr best eht , gehen ei nzel n zum Spaziergang.

    Art. 27 Ärztlich er Dien st

    a) Im Allgem einen
    1 Kran ke oder v erletzte Gefan gene haben An spruch au f ärztlich e Hilfe.
    2 Auf Verl angen des Gefa ngenen wi rd der Gefängni sarzt bei gezogen; wenn die Um stände es erfordern, erfol gt der B eizug des Arzt es von Am tes wegen.
    3 Der Gefan gene, d er ein e ärztlich e Ko nsultatio n wü nscht, h at d ies d em dienst tuenden Personal zu m elden, we lches den Gefängni sarzt inform iert. In dri ngenden Fäl len si nd der Arzt und di e Di rekt ion unverzügl ich zu benachrichtigen.

    Art. 28 b) B esondere Fäl le

    1 Der Arzt kann Spezi alisten hi nzuzi ehen.
    2 Gefangene, di e wegen ei nes phy sischen oder psy chischen Lei dens hospi talisiert werden m üssen, werd en auf Anordnung des Gefängni sarzt es in ei n Spi tal ei ngewi esen. In dri ngenden Fäl len kann di e Di rekt ion diese Spi taleinwei sung anordnen. Di e Inha ftierungsbehörde i st darüber i n Kennt nis zu set zen.
    3 Eine zahnärztliche Versorgung erfo lgt nur in dringenden Fällen.

    Art. 29 c) Kosten

    1 Di e Arzt kost en und di e Kost en für M edikam ente werden vom St aat übernommen, wen n die p ersö nlich en Mittel d es Gefan genen hierfü r n icht ausrei chen oder wenn di e Kost en ni cht sonst wie gedeckt sind.
    2 B ei Hal bgefangenschaft und Hal bfrei heit werden die Kost en nicht übernom men; di e Geset zgebung über die Sozi alversi cherungen i st anwendbar.
    3 Di e i m Konkordat vorgesehenen Sp ezi alvorschri ften bet reffend die Kost ent ragung bei m Vol lzug der Strafen bl eiben vorbehal ten.
    6. SOZ IALFÜRSORGE UND SEELSORGEDIENST

    Art. 30 Sozialfürsorge

    a) Am t für B ewährungshi lfe
    1 Das Am t für B ewährungshi lfe i st m it der Sozi alfürsorge für di e erwachsenen Gefangenen i m Gefängni s beauft ragt .
    2 Sei ne Aufgaben best ehen insbesonde re dari n, di e Gefangenen bei der Lösung ihrer wirtschaftlichen und fa miliären Problem e zu unterstützen sowie die Beziehungen de r Gefangenen m it den Behörden und mit Dritten, insbesondere dem Arbei tgeber, zu regel n.

    Art. 31 b) Andere Institutionen und Personen

    1 Di e jugendl ichen Gefangenen werd en vom Jugendam t bet reut . Der

    Artikel 30 Abs. 2 gilt sinngem äss.

    2 Mit Bewilligung der Inhaftierungs behörde können die Am tsvorm ünder und di e M itarbei ter der Sozi aläm ter di e Gefangenen ausserhal b der Besuchszeiten besuchen.
    3 Fü r d ie freiwillig en Besu cher ist im ü brigen d er Besch luss v om 18. Novem ber 1986 über die rechtliche St ellung der Besucher von Gefangenen anwendbar.

    Art. 32 Seelsorge

    a) Anstaltsseelsorger Jeder Gefangene kann di e Betreuung durch ei nen Anst altsseel sorger verl angen.

    Art. 33 b) Besuche

    1 Di e Anst altsseel sorger dürfen di e Gefangenen ausserhal b der ordentlich en Besu chszeiten besuchen; sie d ürfen sich m it d en Gefan genen unbeaufsi chtigt unt erhal ten.
    2 Angehöri ge ei ner R eligionsgem einschaft ohne Anst altsseel sorger können einen Vert ret er di eser Gem einschaft nur im Rahm en der i n den Art ikeln 42 ff. vorgesehenen B esuchsordnung em pfangen.

    Art. 34 c) An staltsg ottesd ien st

    Di e Gefangenen dürfen an den Anst altsgot tesdi enst en t eilnehm en.

    Art. 35 d) Ei nschränkungen

    Di e B esuche des Anst altsseel sorgers und das R echt zur Tei lnahm e an den Anst altsgot tesdi enst en können aus Si cherhei ts- oder Ordnungsgründen eingeschränkt oder aufgehoben we rden. Für Unt ersuchungsgefangene bleiben i m übri gen di e vom zust ändi gen R icht er verfügt en Einschränkungen vorbehal ten.
    7. FREIZ EITGESTALTUNG

    Art. 36 Gem einsam e Frei zei tgest altung

    Gefangene i m St rafvol lzug dürfen i hre Frei zei t gem einsam verbri ngen. Sie können jedoch aus Si cherhei tsgründen in ihre Zel len ei ngeschl ossen werden.

    Art. 37 Lekt üre

    1 Di e Gefangenen können i n der Gefängni sbi bliothek B ücher ausl eihen.
    2 Si e dürfen auf i hre Kost en B ücher best ellen und Zei tungen oder Zei tschri ften abonni eren.

    Art. 38 Apparat e und Inst rum ente

    1 Der Besitz und der Gebrauch von Apparat en und Inst rum enten werden i n Weisungen geregel t. Di ese gel ten i nsbesondere für:
    a) Mikro-C omput er, Schrei bm aschi nen, Fot oapparat e oder Vi deokam eras;
    b) Radio, Fernseher, Pl attenspi eler, Kasset ten- und C D-Gerät e; c) M usikinst rum ent e.
    2 Für die Benützung eines Aufnah megerätes ist eine Bewilligung erforderlich.

    Art. 39 Freizeitarb eiten

    1 Di e Gefangenen dürfen i n ihrer Zel le oder i n ei gens dafür vorgesehenen Räum en auf i hre Kost en Arbei ten künst lerischer Art , B astel- oder andere Freizeitarb eiten verrich ten .
    2 Di e zul ässi gen W erkzeuge und M aterialien werden von Fal l zu Fal l bestimmt .

    Art. 40 Fernkurse

    Di e Gefangenen dürfen auf i hre Kost en an Fernkursen t eilnehm en.

    Art. 41 Bewilligungen und Einschränkungen

    1 Für Unt ersuchungsgefangene i st fü r die Ausübung der i n den Art ikeln
    36-40 vorgesehenen Freizeitbes chäftigungen die Bewilligung des zust ändi gen R icht ers erforderl ich.
    2 Di e Frei zei tbeschäft igungen können aus Si cherhei ts- oder Ordnungsgründen ei ngeschränkt oder aufgehoben werden.
    8. BEZ IEHUNGEN Z UR AUSSENWELT

    Art. 42 Grundsät ze

    1 Gefangene dürfen i m R ahm en di eses R eglem ent s B esuche in den dafür vorgesehenen R äum en em pfangen, Briefe oder Paket e absenden und erhal ten sowi e Tel efongespräche führen.
    2 Untersuchungsgefangene dürfen nur m it Bewilligung des zuständigen Richt ers B ezi ehungen zur Aussenwel t pfl egen.

    Art. 43 Einschränkungen

    1 B esuche, B rief- und Paket verkehr sowi e Tel efongespräche werden kontrolliert. Wenn die Um stände es r echtfertigen, kann die Direktion auf sol che Kont rol len verzi chten. Di e hei mliche Überwachung der B esuche i st nicht g estattet.
    2 Di e B esuche und anderen Kont akt e zur Aussenwel t können aus Sicherhei ts- oder Ordnungsgründen ei ngeschränkt oder aufgehoben werd en. W ird ein Pak et n icht weiterg eleitet, so ist der Ab sen der zu inform ieren, dass er darüber verfügen kann.
    3 B ei ei ner um fangrei chen, i n einer Frem dsprache geführt en Korrespondenz kann di e Di rek tion vom Gefangenen ei nen Kost envorschuss für di e Überset zung verl angen. W ird di e Zahl ung verweigert, so werden die Brie fe dem Absender zurückgesandt .

    Art. 44 Behörden und Vert eidiger

    1 Der B riefverkehr m it den B ehörden und den Vert eidigern wi rd nicht kontrolliert.
    2 Di e übri gen B ezi ehungen zu den B ehörden und den Vert eidigern dürfen nur aus wi cht igen Gründen ei ngeschränkt werden.

    Art. 45 Besuche

    a) Grundsät ze
    1 Di e Gefangenen dürfen jedes W ochenende während ei ner St unde Besuche em pfangen. Di e Besuchszei ten werden i n den W eisungen festgesetzt.
    2 Liegen besondere Gründe vor, so können ausserhalb der ordentlichen Besu chszeiten Besu che b ewillig t werd en.

    Art. 46 b) Mo dalitäten

    1 Jeder Gefangene darf pro B esuch grundsät zlich nur zwei Personen em pfangen.
    2 Besucher haben di e Anordnungen des Gefängni spersonal s zu befol gen; auf Verl angen haben si e si ch ausz uwei sen und den Grund i hres B esuches anzugeben.
    3 Gegenst ände dürfen anl ässl ich von B esuchen nur m it Erl aubni s des Gefängni spersonal s übergeben werden.
    4 Aus Sicherhei tsgründen kann di e B esuchserl aubni s davon abhängi g gem acht werden, dass der Besuch er sich durchsuchen lässt.

    Art. 47 Pakete

    In Paket en ent haltene Gegenst ände werden dem Gefangenen nur ausgehändigt, wen n ih r Besitz g estattet ist.

    Art. 48 Tel efon

    Di e Benüt zung des Tel efons wi rd dur ch di e Di rekt ion geregel t. Den Gefan genen werd en nur dringende An rufe ü berm ittelt.

    Art. 49 Geld

    1 Besu chern ist es g estattet, d en Ge fangenen B argel d zu überrei chen. Das Gel d wi rd dem Personal gegen Qui ttung ausgehändi gt.
    2 Di e Verwal tung di eses Gel des erfol gt gem äss Art ikel 11 Abs. 4 und 5.

    Art. 50 Wahl- und St immrecht

    Gefangene, di e i hr W ahl- und St immrecht auf dem Korrespondenzweg ausüben m öcht en, m üssen si ch di e not wendi gen Unt erlagen sel ber beschaffen.

    Art. 51 Url aub

    Di e R egel ung des Url aubs erfol gt in der Spezi algeset zgebung.
    9. DISZ IPLINARBESTIMMUNGEN

    Art. 52 Widerhandl ungen

    1 Jeder Gefangene, der gegen di eses Reglem ent oder gegen di e W eisungen der Di rekt ion verst össt , di e Anordnunge n des Personal s ni cht befol den An staltsb etrieb stö rt, m ach t sich diszip lin arisch strafb ar. Mittätersch aft und Anst iftung si nd ebenfal ls strafbar.
    2 Als Diszip lin arv ergehen gelten namentlich :
    a) Flucht und Fl ucht versuch;
    b) Konsum und B esitz von Drogen, Al kohol oder anderen St offen m it ähnl icher W irkung;
    c) Beschaffung und B esitz von W affe n und gefährl ichen Gegenst änden;
    d) Störung des Arbei riebs und Arbei tsverwei gerung;
    e) Ni cht einhal ten der Url aubsbedi ngungen;
    f) unerl aubt e Kont akt e m it Personen ausserhal b der Anst alt oder m it Mitgefangenen;
    g) jede st rafbare Handl ung.

    Art. 53 Diszip lin arstrafen

    1 Disziplinarstrafen sind:
    a) die sch riftlich e Rü ge;
    b) die Auferl egung von B eschrä nkungen bi s zu ei ner Dauer von 30 Tagen;
    2 Al s B eschränkungen können auferl egt werden: di e Ei nkaufssperre, das Verbot oder di e Ei nschränkung de r B ezi ehungen zur Aussenwel t, ausgenom men zu den B ehörden und Vert eidigern, sowi e der Ent zug der Arbei t, der Frei zei tbeschäft igung und der R auchwaren. Di e Beschränkungen m üssen der Schwer e der W iderhandl ung angem essen sein.
    3 Di e B eschränkungen nach Absat z 2 können auch ei nem Gefangenen auferlegt werden, der einen sc harfen Zel lenarrest verbüsst .
    4 Keinerlei Einschränkungen sind zulä ssig in bezug auf die ärztliche Versorgung, die Sozialfürsorge, den S eelsorgedienst sowie, ab dem dritten Tag, auf di e B ewegung i m Frei en.
    5 Di e Di szi plinarst rafen können kum uliert werden.
    6 Die zivil- und strafrechtliche Vera ntwortlichkeit bleibt vorbehalten.

    Art. 54 Zust ändi gkei t und Verfahren

    1 Zust ändi g zur Verhängung von Di szi plinarst rafen i st der Di rekt or. Für die Verhängung ei nes scharfen Zel lenarrest s von acht oder m ehr Tagen i st jedoch di e Si cherhei ts- und Just izdirekt ion zust ändi g.
    2 Das Verfahren richtet sich nach dem Geset z über di e Verwal tungsrecht spfl ege.
    3 Di e Inhaft ierungsbehörde i st über di e verhängt en St rafen i n Kennt nis zu setzen.
    10. RECHTSSCHUTZ

    Art. 55 Unt erredung m it dem Di rekt or

    Jeder Gefangene hat das R echt auf Aussprache m it dem Di rekt or. Di e mündlich oder schriftlich verlangte Unterredung hat innert kurzer Frist stattzufi nden.

    Art. 56 Aufsichtsbeschwerde

    1 Jeder Gefangene hat das R echt , si ch über das Verhal ten des Personal s oder des Di rekt ors zu beschweren. Di e B eschwerde m uss i nnert zehn Tagen nach dem beanst andet en Verhal ten ei ngerei cht werden.
    2 Besch werd en gegen das Perso nal sin d m ündlich oder sch riftlich beim Di rekt or ei nzurei chen; über di e m ündl iche B eschwerde i st ei n Prot okol l aufzunehm en, das vom Gefangene n zu unt erschrei ben i st.
    3 Beschwerden gegen den Di rekt or si nd i n ei nem verschl ossenen Um schl ag bei der Di rekt ion zuhanden der Sicherhei ts- und Just izdirekt ion einzureichen.

    Art. 57 Beschwerde

    1 Ent schei de des Di rekt ors können m it B eschwerde bei der Si cherhei ts- und Just izdirekt ion angefocht en werden.
    2 Di ese B eschwerde hat kei ne aufs chi ebende W irkung, ausser wenn der Di rekt or oder di e B eschwerdebe hörde es anders best immt.
    3 Im übri gen i st das Geset z über di e Verwal tungsrecht spfl ege anwendbar.
    11. SCHLUSSBESTIMMUNGEN

    Art. 58

    1 Dieses Reglem ent tritt am 1. Oktober 1993 in Kraft. Es ist im Am tsblatt zu veröffentliche n, in die kantonale Gesetzessam mlung aufzunehm en und i m Sonderd ruck herauszugeben.
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